Mit dem Wechsel der Bereifung – ob auf Sommer- oder auf Winter-Pneus – stellt sich regelmäßig die Frage, wie die gerade nicht benutzten Reifen am besten gelagert werden. Reifen ohne Felgen sollten stehend gelagert und regelmäßig ein wenig gedreht werden. Lesen Sie unsere Tipps zur Lagerung von Komplettreifen. Ein vorgefertigtes Formula nach ADAC Richtlinien finden Sie hier: Reifeneinlagerungsprotokoll_51052
Luftdruck
Vor dem Einlagern sollte man den Luftdruck an der Tankstelle um 0,5 bar gegenüber der Herstellervorgabe erhöhen. Denn auch wenn Reifen nicht benutzt werden, verlieren sie langsam an Druck.
Kennzeichnung
Die Räder sollten vor dem Abmontieren markiert werden. Am besten geschieht dies mit Wachskreide auf der Lauffläche („VR“ für „vorn rechts“, „HL“ für „hinten links“ etc.). Diese wird nach erneutem Einsatz abgefahren und kann – im Gegensatz zu Kennzeichnungen auf der Felge – später nicht zu Unklarheiten führen.
- Überprüfung
Reifen und Felgen sollten vor dem Einlagern auf Beschädigungen und Fremdkörper im Profil geprüft werden. Zeigen sich an der Reifenflanke Beulen, so deutet dies auf eine massive Beschädigung der Karkasse hin – der Reifen stellt eine Gefahr dar und muss sofort ersetzt werden.
Darüber hinaus empfiehlt sich eine Messung der Profiltiefe. Der Gesetzgeber fordert wenigstens 1,6 mm Restprofil (auch zu erkennen an den mit „TWI“ im Reifenumfang markierten Stellen: Wenn die dort platzierten Erhöhungen im Reifenprofil bündig mit der Oberfläche sind, muss der Reifen spätestens gewechselt werden). Der ADAC empfiehlt, Sommerreifen bei drei Millimeter Profiltiefe auszusondern und Winterreifen bei vier Millimeter.
- Lagerung
Kompletträder (Reifen auf Felgen) sollten mit erhöhtem Luftdruck liegend übereinander gelagert werden. Alternativ bieten sich auch so genannte „Felgenbäume“ oder Wandhalterungen an. Reifen ohne Felgen müssen senkrecht auf einem trockenen, nicht mit Öl o.ä. verunreinigten Boden stehen und sollten alle paar Monate ein wenig gedreht werden. Zu beachten ist, dass Reifen gemäß ADAC-Empfehlung nach acht Jahren ausgesondert werden sollten. Das Herstellungsdatum eines Reifens lässt sich auf seiner Flanke an der vierstelligen Zahl hinter der Markierung „DOT“ (Department of Transport) ablesen: Die beiden ersten Ziffern stehen für die Produktionswoche, die beiden letzten für das Jahr, also „2406“ für die 24. Woche 2006. Immer wieder berichten ADAC-Mitglieder von Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Einlagerung von Reifen. So kommt es z.B. vor, dass Reifen nach der Einlagerung vom Autohaus nicht mehr aufgefunden werden können oder bei der Rückgabe Beschädigungen aufweisen. Der ADAC hat deshalb ein Formular zur Einlagerung von Reifen entwickelt. In dieses Formular werden Einzelheiten der eingelagerten Reifen wie zum Beispiel Hersteller, Modellbezeichnung, Größe etc. eingetragen. So können Verwechslungen ausgeschlossen und „verlorene“ Reifen leichter wieder aufgefunden werden.
- Umgebungsbedingungen
Reifen mögen es kühl, trocken und dunkel. Sie sollten nicht mit Öl, Fett oder Lösungsmitteln in Berührung kommen. Ein Platz direkt neben einem Kellerfenster ist zu vermeiden – vor allem, wenn dort gerne die tief stehende Wintersonne hinein scheint.
- Alternativen
Viele Autowerkstätten und Reifendienste bieten die Einlagerung von Reifen und Felgen ganzjährig gegen Gebühr an. Dies ist eine Alternative für die Autofahrer, die keinen geeigneten Platz in Garage oder Keller haben.
- Wechsel
Um unterschiedlich starker Abnutzung vorzubeugen, empfiehlt der ADAC, Reifen je nach Fahrweise ca. alle 10.000 Kilometer achsweise (also vorderes rechtes Rad nach hinten rechts usw.) zu tauschen. Diese Maßnahme kann teilweise auch Verschleißformen wie „Sägezahnbildung“ verhindern. Die Reifen mit der größeren Profiltiefe gehören bei allen Fahrzeugen an die Hinterachse.