Luftdruck korrekt eingestellt?

Die regelmäßige Kontrolle des Reifen-Luftdrucks mag unbeliebt sein – zu wenig Luft führt freilich im Extremfall zu einem Reifenplatzer, tangiert aber grundsätzlich die Fahrsicherheit und führt zu erhöhtem Verschleiß und Kraftstoffverbrauch.

Eine regelmäßige Kontrolle ist deshalb unverzichtbar.

  • Wenig Luft – wenig Fahrsicherheit

Zu geringer Luftdruck kann gefährlich sein, wie Fahrversuche des ADAC mit korrektem und zu geringem Reifendruck zeigen. Die Tester ermittelten, dass bereits ein Minus von gerade mal 0,5 bar für spürbar unsicherere Fahreigenschaften sorgt. So kann die Spurtreue in Kurven um rund die Hälfte abnehmen und sich der Bremsweg um mehrere Meter verlängern.

  • Weniger Grip bei Kurvenfahrt

Bei Kurvenfahrt auf nasser Fahrbahn kann das besonders belastete kurvenäußere Vorderrad bereits bei einem Minderdruck von 0,5 bar nur noch etwa 80 % der Kräfte eines korrekt befüllten Reifens übertragen, bei 1,0 bar sinkt der Wert  auf unter 70 %. In der Praxis bedeutet dies, dass das Fahrzeug aus der Kurve driftet. Bei Spurwechselmanövern gerät man früher ins Schleudern, weil die Stabilität fehlt. Auch ESP kann in diesen Situationen nur bedingt helfen. Bei zu wenig Druck rundum reduzieren sich die übertragbaren Seitenkräfte sogar auf fast die Hälfte. Bei voller Beladung des Fahrzeuges verstärkt sich diese Tendenz nochmals.

  • Längerer Bremsweg

Zu wenig Luft bereits an einem einzelnen Vorderrad verlängert den Bremsweg ganz erheblich – auf nasser Fahrbahn um ca. 10 % bei 1,0 bar Luft-Defizit. Dies bedeutet bei Vollbremsungen aus 100 km/h, dass das Fahrzeug mit Minderdruck noch mit ca. 27 km/h  unterwegs ist, wenn das Fahrzeug mit korrekt befüllten Reifen bereits steht – was einer Bremswegverlängerung von 52 auf 56,5 Meter entspricht.  Wichtig ist dabei auch, dass das ABS durch die unterschiedlichen Reifeneigenschaften nicht optimal arbeiten kann.

  • Weniger Luft kostet

Zu wenig Luft geht ins Geld: Der höhere Rollwiderstand des Reifens sorgt hier für einen Mehrverbrauch von bis zu 0,3 l auf 100 km. Zudem verschleißt der Reifen spürbar schneller.

  • Regelmäßige Luftdruckkontrolle ist unverzichtbar

Das Fazit ist klar: Vom korrekten Reifendruck hängt enorm viel ab. Deshalb ist es unerlässlich, den Reifendruck mindestens alle 14 Tage zu prüfen. Automatische Reifendruck-Überwachungssysteme bieten, wie der ADAC ermittelt hat, hier eine sehr gute Unterstützung, weshalb die Fahrzeughersteller alle Modellreihen damit ausrüsten sollten.

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